Besuch in Ghana 2022
Annegret
Am Flughafen Kotoka in Accra wurde ich herzlich von Jacob und dem Fahrer Jonathan in Empfang genommen. Dieser brachte uns in den folgenden Tagen sicher und mit unerschütterlicher Ruhe durch Lärm, Staub über Pisten voller Schlaglöcher zu den Schulen und Familien der Kinder. Teshie ist ein weitläufiges Gewirr von engen Straßen und Wegen, manche unbefahrbar.
Jacob hatte alles gut vorbereitet und Lehrer und Eltern vorab über unseren Besuch informiert. In den Schulen stehen die Klassentüren immer offen, wir wurden freundlich empfangen und über den Lernstand unserer Kinder und Jugendlichen informiert. Schön zu hören, dass alle regelmäßig zur Schule gehen und gute Fortschritte machen. Richmond, Antoinette, Joe und Emmanuel sind inzwischen auf der High School, Israel und Ebenezer werden diese ab Januar besuchen. Sie haben bereits ziemlich konkrete Vorstellungen, welchen Berufsweg sie einschlagen wollen, Jacob leistet da als Berater großartige Arbeit.
Besonders habe ich mich bei dem Besuch in Evans Schule gefreut zu hören, dass er den Lernstoff gut aufholt und gerne zur Schule geht. Er musste wegen seiner Operation ein Jahr pausieren. Man sieht ihm an, wie glücklich er ist, dass er nun besser gehen kann, den Weg zur Schule bewältigt er allein!
In den darauffolgenden Tagen besuchten wir die Familien der Kinder und überbrachten die von den Paten mitgegebenen kleinen Geschenke.
Die Freude und Dankbarkeit war groß, einige der Mütter bedankten sich für unsere Unterstützung mit Tränen in den Augen. Das geht nahe!
Einige der alleinstehenden Mütter sind in einer sehr schwierigen finanziellen Situation, ohne Ausbildung ist es für sie sehr schwer, eine gut bezahlte Arbeit zu finden. In Gesprächen versuchten Jacob und ich gemeinsam mit den Frauen herauszufinden, welche Möglichkeiten sie haben, wo ihre Interessen und Fertigkeiten liegen. Eine Unterstützung durch unseren Verein ist denkbar, z.B durch eines Nähkurses und den Kauf einer Nähmaschine.
Wie vor zwei Jahren besuchten wir mit den jüngeren Kindern einen Spielpark. Sie hatten viel Spaß, wie man auf den Bildern sehen kann!
Am letzten Tag meines Aufenthalts fuhren wir dann mit den älteren Kindern in den Nationalpark Kakuum, etwa 2 Stunden von Accra entfernt. Die Jugendlichen waren beeindruckt von den riesigen Bäumen, den Vogelstimmen, der ursprüngliche Natur, kannten sie doch bis jetzt nur das staubige, laute Accra. Den Weg über die sieben schaukelnden Hängebrücken bewältigten alle, stolz und glücklich erreichten sie das andere Ende.
Weiter gings nach Cape Coast in das Castle Elmina, von wo aus Tausende Sklaven verschifft worden waren. Wir alle waren ergriffen vom furchtbaren Schicksal dieser armen Menschen zu hören, von denen nur wenige die Torturen überlebten.
Nach einem ereignisreichen Tag gings dann zurück nach Teshie, dieses Erlebnis wird allen lange in Erinnerung bleiben.
Mit ein bisschen Wehmut, aber froh über die schönen Begegnungen und das Resultat meines vierzehntägigen Aufenthalts in Ghana, ging es am nächsten Tag zurück nach Deutschland.